• Digitale Medien in Kinderhand: Fluch oder Segen?

    11. Forum Kinderschutz
    15.März 2018
    Rund 100.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind süchtig nach sozialen Medien – dies Ergebnis einer Studie der DAK wirft ein Schlaglicht auf die vielfältigen Risiken eines nicht angemessenen Umgangs mit Instagram, Snapchat & Co. „Digitale Medien – wie schützen wir unsere Kinder?“ ist deshalb die Leitfrage des 11. Forums Kinderschutz, zu dem die Ärztekammer Westfalen-Lippe am 17. März ins Rathaus Paderborn einlädt. „Denn leider werden Kinder und Jugendliche nicht immer sorgsam auf die Nutzung dieser Medien vorbereitet“, unterstreicht der Präsident der Ärztekammer, Dr. Theodor Windhorst, den großen Handlungsbedarf auf diesem Feld.

    „Kinder- und Jugendärzte sind häufig die ersten, die Verhaltensauffälligkeiten bemerken“, berichtet der Kammerpräsident, dass die Folgen unangemessener Mediennutzung längst auch in der ärztlichen Arbeit eine Rolle spielen. Schlafmangel und Konzentrationsschwäche als Folgen übermäßigen Medienkonsums, Verlust sozialer Kontakte und psychische Verletzungen nach Cybermobbing. 

    „Wollen wir unsere Kinder vor den ungewünschten Folgen digitaler Medien schützen, müssen wir sie frühzeitig im bewussten Umgang mit diesen Medien schulen“, fordert Dr. Windhorst. Das Forum Kinderschutz zeigt deshalb in Fachvorträgen den Zusammenhang zwischen intensiver Mediennutzung und Entwicklungsstörungen bei Kindern auf.

    Es präsentiert zudem praktische Beispiele erfolgreicher Arbeit mit digitalen Medien bereits in der Kita sowie Initiativen zum Umgang mit Cybermobbing und digitalen Spielen. Grundlage für einen „gesunden“ Umgang mit Medien sei jedoch, so Dr. Windhorst, dass Eltern als Vorbilder einen verantwortungsvollen und kritischen Umgang mit Medien vorlebten. „Kinder müssen auch die Risiken kennen.“

    Das Forum Kinderschutz der Ärztekammer Westfalen-Lippe richtet sich regelmäßig nicht nur an Ärztinnen und Ärzte, sondern auch an Angehörige anderer Berufsgruppen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Es gibt Gelegenheit zur Vorstellung von Bestpractice-Beispielen zu einem aktuellen Thema aus dem Bereich des Kinderschutzes und zu berufsgruppenübergreifendem Austausch.