• Ethikerin in Zentrale Ethikkommission der Bundesärztekammer berufen

    Universitätsmedizin Mainz
    07.März 2017
    Berufung bietet die Möglichkeit, Weichenstellungen in der Medizin von ethischer Seite zu begleiten
    Mainz. Die Medizinethikerin Dr. Julia Inthorn vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz wurde vom Präsidenten der Bundesärztekammer Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery in die Zentrale Ethikkommission der Bundesärztekammer (ZEKO) berufen. Aufgabe der ZEKO ist es, Stellungnahmen zu ethischen Fragen abzugeben, die der Fortschritt und technologische Entwicklungen in der Medizin aufwerfen. Die ZEKO besteht aus 15 Mitgliedern und ist mit Wissenschaftlern voneinander unabhängiger Fachbereiche zusammengesetzt. Die Mitglieder sind für eine dreijährige Amtsperiode bestimmt worden.

    Dr. Julia Inthorn gilt als Expertin für ethische Fragen der Genetik. Zu Inthorns Forschungsschwerpunkten zählen neben der ethischen Dimension der Genetik, auch der Umgang der Medien mit Gesundheitsthemen und Fragen der Medizinethik sowie das Themenfeld einer gerechten Gesundheitsversorgung und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen. „Die Ernennung gibt mir die Möglichkeit, Weichenstellungen in der Medizin von ethischer Seite aus zu begleiten. Mein Anspruch ist es, hierbei vor allem im Blick zu behalten, dass alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen von den Entwicklungen der Medizin profitieren können“, erklärte Dr. Julia Inthorn nach ihrer Berufung.

    Die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon beglückwünsche Dr. Julia Inthorn zur Berufung in die Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer. „Neue technologische Entwicklungen in der Medizin werfen ethische Fragen auf. Das zeigt sich etwa ganz konkret im Bereich der Humangenetik. So ist mit Blick auf die neuen Möglichkeiten in der Genetik vor allem die sorgfältige ethische Reflexion hinsichtlich der Chancen und Risiken neuer Technologien und deren Auswirkungen auf zukünftige Generationen genauestens zu hinterfragen.“

    Die ZEKO hat laut ihrer Satzung die Aufgabe „Stellungnahmen zu ethischen Fragen abzugeben, die durch den Fortschritt und die technologische Entwicklung in der Medizin und ihren Grenzgebieten aufgeworfen werden und die eine gemeinsame Antwort für die Bundesrepublik Deutschland erfordern; und in Fragen, die unter ethischen Gesichtspunkten im Hinblick auf die Pflichten bei der ärztlichen Berufsausübung von grundsätzlicher Bedeutung sind, Stellung zu nehmen.“ Sie befasst sich also auch mit ethischen Fragen ärztlichen Handelns und darüber hinaus mit den Herausforderungen für die Arzt-Patientenbeziehung durch den fortwährenden Wandel in der Medizin. Die ZEKO ist in ihren Entscheidungen unabhängig.