„Diese Entwicklung war und ist absehbar – und sie ist absehbar gravierend. Deshalb brauchen wir jetzt ein gemeinsames Verständnis darüber, wie sich unser Gesundheitswesen weiterentwickeln soll – solide in seiner Struktur, solidarisch in seinem Anspruch und getragen von einem belastbaren Vertrauensverhältnis zwischen Politik, Selbstverwaltung und den Menschen, für die wir Verantwortung übernehmen“, erklärte Reinhardt.
BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhard wirft ärztliche Expertise in die Waagschale
Es gehe um gemeinsame Verantwortung für ein Gesundheitswesen, das auch morgen noch trägt. „Ich halte es für ausgesprochen klug, bei der Bewältigung der Zukunftsthemen die Erfahrung und das Wissen derjenigen einzubeziehen, die in Kliniken, in Praxen, in Gesundheitsämtern, in Forschungslaboren und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens Verantwortung tragen. Ohne ihre Perspektive sind Reformen bestenfalls gut gemeint – aber nur selten wirklich gut gemacht.“
Folgt nun eine Ära der gemeinsamen Lösungssuche?
Reinhardts Forderungen trafen bei der erst seit vier Wochen amtierenden Bundesgesundheitsministerin Nina Warken auf offene Ohren: „Eine gute Kommunikation auf Augenhöhe mit den Leistungserbringern im Gesundheitswesen halte ich für entscheidend. Die Herausforderungen sind gewaltig“, sagte Warken bei ihrem ersten Auftritt vor dem Deutschen Ärztetag.
„Sie erleben täglich, wo es nicht gut läuft“, sagte Warken. Sie reichte die Hand: „Lassen Sie uns zusammen an Lösungen arbeiten, die können vielfältig sein. Sie sollen wieder mehr Zeit für die Behandlung Ihrer Patienten haben. Wir brauchen Reformen, von alle Beteiligten. Ohne Sie geht es nicht“, warb Warken. „Wir bauen auf Sie. Ich habe höchsten Respekt für Ihre ärztliche Arbeit. Lassen Sie uns offen, konstruktiv und ehrlich miteinander sprechen.“