• Konkrete und kurzfristige Lösungen für Investitionsstau gefordert

    Mitgliederversammlung der NRW-Kliniken
    31.Mai 2017
    Düsseldorf/Neuss
    mhe. Die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser untermauern die langjährigen Forderungen des Marburger Bundes NRW-RLP an die nordrhein-westfälische Landesregierung nach einer bedarfsgerechten Finanzierung der Investitionen in die Krankenhäuser. „Im Koalitionsvertrag von CDU und FDP muss deutlich verankert werden, dass die Krankenhäuser als wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge zur zentralen Infrastruktur des Landes gehören. Kliniken müssen endlich entsprechend ihres tatsächlichen Investitionsbedarfs gefördert werden“, forderte der Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW), Jochen Brink, anlässlich der Mitgliederversammlung der Vertreter der gut 350 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen. Die KGNW erwarte vom neuen Landtag und der neuen Landesregierung konkrete und kurzfristige Lösungen für den Investitionsstau in den Kliniken, „denn Patienten und Mitarbeiter haben einen Anspruch auf moderne Geräte und Gebäude, die die qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung im Land auch zukünftig sicherstellen“, betonte Brink.

    Wie mehrfach schon berichtet, haben die etablierten Parteien in ihren Wahlprogrammen eine Auflösung des Investitionsstaus der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser einschließlich eines dringend benötigten kurzfristigen Entlastungsprogramms angekündigt. Das CDU-Positionspapier „Krankenhaus der Zukunft für Nordrhein-Westfalen“ von Armin Laschet und Karl-Josef Laumann sieht einen „Drei-Stufen-Plan“ zur nachhaltigen Finanzierung stationärer Versorgung in Nordrhein-Westfalen vor.

    KGNW-Präsident Jochen Brink unterstrich nun, „dass die Krankenhäuser ihre Hausaufgaben machen.“ In den letzten Jahren haben die Kliniken in NRW ihre Versorgungstrukturen massiv umgestaltet. Zwischen 1995 und 2015 wurde 20 Prozent der Betten abgebaut. Die Zahl der Kliniken sank von 483 auf aktuell 352. Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten wurde um 42 Prozent gesenkt. Der Abbau von weiteren rund 8.500 Betten wird derzeit umgesetzt. „Jetzt muss auch das Land endlich seiner Verpflichtung einer bedarfsgerechten Investitionsfinanzierung nachkommen“, forderte Jochen Brink. „Wir müssen auch in die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter in den Kliniken investieren. Moderne Geräte und Gebäude sind notwendig, um Ärzten und Pflegenden einen attraktiven sowie körperlich und zeitlich entlastenden Arbeitsplatz bieten zu können. Besondere Chancen liegen dabei in der Digitalisierung, aber auch IT-Sicherheit erfordert zusätzliche Investitionen.“

    Schon im Vorjahr hatte die KGNW mit ihren „Investitionsbarometer NRW“ erstmals exakt den investiven Bedarf der Kliniken in NRW ermitteln. Die Lücke zwischen der von der Landesregierung bisher geleisteten und der tatsächlich benötigen Investitionsfinanzierung beträgt demnach jährlich immerhin eine Milliarde Euro. Der Sanierungsstau beträgt mittlerweile insgesamt 12,5 Milliarden Euro in NRW.