• Kräftiger Beschäftigungszuwachs im Gesundheitswesen von Rheinland-Pfalz

    Höchste Zunahme an zusätzlichen Arbeitsplätzen von 2008 bis 2018 in ambulanten Einrichtungen
    09.Dezember 2020
    Mainz. Die wirtschaftliche Bedeutung unseres Gesundheitswesen nimmt weiter zu. Innerhalb einer Dekade ist der Personalbestand im rheinland-pfälzischen Gesundheitswesen kräftig gestiegen: Die Zahl der Beschäftigten stieg vom Jahr 2008 bis 2018 um 39.000 beziehungsweise 17 Prozent auf 263.300, bilanzierte das Statistische Landesamt in Bad Ems auf Basis der Gesundheitspersonalrechnung (GPR). Bundesweit fiel der Zuwachs mit plus 22 Prozent sogar noch stärker aus.

    Ein Großteil des rheinland-pfälzischen Gesundheitspersonals arbeitete 2018 in ambulanten (41 Prozent) sowie in stationären und teilstationären Einrichtungen (35 Prozent). Jeder zehnte Beschäftigte war in sog. Vorleistungseinrichtungen wie etwa der pharmazeutischen Industrie tätig. Das übrige Gesundheitspersonal verteilte sich auf die Verwaltung, die Rettungsdienste, den Gesundheitsschutz und die sonstigen Einrichtungen.

    Im Zeitraum von 2008 bis 2018 haben sich die Beschäftigtenzahlen der einzelnen Einrichtungsarten sehr unterschiedlich entwickelt. Die meisten zusätzlichen Arbeitsplätze entstanden in ambulanten Einrichtungen (plus 16.200). Einen großen Anteil daran hatten die Praxen sonstiger medizinischer Berufe, deren Beschäftigtenzahl sich um 7.800 erhöhte. Dazu gehören zum Beispiel physio- und ergotherapeutische Praxen sowie die Praxen von Psychotherapeuten oder Heilpraktikern.

    Auch in der ambulanten Pflege wurde 2018 wesentlich mehr Personal eingesetzt als 2008 (plus 5.400). In den Apotheken arbeiteten 2018 hingegen rund 1.400 Beschäftigte weniger als 2008.

    In den stationären und teilstationären Einrichtungen stieg die Zahl der Beschäftigten um insgesamt 11.000. Einem starken Zuwachs in der stationären und teilstationären Pflege (plus 6.900) sowie in den Krankenhäusern (plus 4.700) stand ein Rückgang in den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen um 600 Beschäftigte gegenüber.

    Weitere 2.900 Beschäftigungsverhältnisse kamen in den Vorleistungseinrichtungen hinzu. Der Personalbestand beim Rettungsdienst vergrößerte sich ebenfalls (plus 1.400). Gleiches gilt für die Verwaltung im Gesundheitswesen (plus 1.300), während die Beschäftigtenzahl im Gesundheitsschutz, zu dem unter anderem die Gesundheitsämter und die Lebensmittelkontrolle gehören, stagnierte. In den sonstigen Einrichtungen, die sich keiner der genannten Kategorien zuordnen lassen, entstanden weitere 6.200 Arbeitsplätze.

    Charakteristisch für das Gesundheitswesen ist der hohe Frauenanteil. Bereits 2008 waren mit 76 Prozent drei Viertel des Gesundheitspersonals in Rheinland-Pfalz Frauen. Bis 2018 blieb dieser Anteil relativ stabil. Die höchsten weiblichen Beschäftigungsanteile wiesen die ambulanten Einrichtungen (83 Prozent) sowie die stationären und teilstationären Einrichtungen (80 Prozent) auf. Anteilig am wenigsten Frauen arbeiteten beim Rettungsdienst (33 Prozent) und in Vorleistungseinrichtungen (48 Prozent).