• Nur geringe Hinweise auf Übersterblichkeit durch Corona-Pandemie

    Landesamt für Statistik Rheinland-Pfalz bilanziert nur drei Verstorbene mehr als im Vorjahresvergleich
    19.Mai 2020
    Mainz (mhe). Eine Auswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen des Jahres 2020 liefert in Rheinland-Pfalz bisher nur geringe Hinweise auf eine Übersterblichkeit im Zuge der Corona-Pandemie, teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems auf unsere Anfrage mit. Zwischen der 12. und 16. Kalenderwoche 2020 – dem Zeitraum, in dem die ersten Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung in Rheinland-Pfalz gemeldet wurden – verstarben insgesamt 4.732 Menschen. Das waren nach vorläufigen Zahlen der amtlichen Sterbefallstatistik nur drei Menschen mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019.Aktuell (18. Mai) gibt es in Rheinland-Pfalz insgesamt 6.501 bestätigte SARS-CoV-2 Fälle, 219 Todesfälle und 5.846 genesene Fälle. 436 Menschen im Land sind noch mit dem Coronavirus infiziert.Aktuell (18. Mai) gibt es in Rheinland-Pfalz insgesamt 6.501 bestätigte SARS-CoV-2 Fälle, 219 Todesfälle und 5.846 genesene Fälle. 436 Menschen im Land sind noch mit dem Coronavirus infiziert. Aktuell (18. Mai) gibt es in Rheinland-Pfalz insgesamt 6.501 bestätigte SARS-CoV-2 Fälle, 219 Todesfälle und 5.846 genesene Fälle. 436 Menschen im Land sind noch mit dem Coronavirus infiziert.

    Eine differenziertere Betrachtung der einzelnen Kalenderwochen deutet im Vergleich der letzten fünf Jahre nur in den Kalenderwochen 14 (30. März bis 5. April) und 15 (6. bis 12. April) auf eine erhöhte Sterblichkeit gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 hin (plus 6,1 bzw. plus 4,6 Prozent).

    In der 16. Kalenderwoche (13. bis 19. April), für die aufgrund des Meldeverzugs jedoch möglicherweise noch nicht alle Sterbefälle berücksichtigt werden konnten, stellen sich hingegen so gut wie keine Abweichungen gegenüber dem vierjährigen Durchschnittswert ein (minus 0,3 Prozent).

    Seit Jahresbeginn sind in Rheinland-Pfalz vor allem im ersten Quartal weniger Menschen gestorben als im langjährigen Mittel. Das gilt auch dann, wenn die Veränderung der Bevölkerungszahl und der Wandel der Altersstruktur der Bevölkerung im Zeitverlauf berücksichtigt werden. Dazu dürfte unter anderem der mildere Winter und die vergleichsweise kurze Influenzasaison beigetragen haben, nachdem Rheinland-Pfalz insbesondere im Winter 2017/2018 eine der stärksten Grippewellen der letzten Jahrzehnte durchlebte.

    Berechnungen des Robert Koch-Instituts auf Bundesebene legen nahe, dass auch die politischen Maßnahmen, die seit Mitte März zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffen wurden, – gewissermaßen als Nebeneffekt – zu einer Verkürzung der Grippesaison 2019/2020 beigetragen und damit höhere Sterbefallzahlen verhindert haben. Insbesondere die Schließung von Schulen und Kindertagesstätten ist hier zu nennen, denn Kindern fällt bei der Verbreitung der jährlichen Grippe eine maßgebliche Rolle zu.

    Unter den 4.732 Verstorbenen des Zeitraums 16. März bis 19. April 2020 befinden sich 2.378 Männer (plus 70 bzw. plus 3 Prozent gegenüber 2019) und 2.353 Frauen (minus 68 bzw. minus 2,8 Prozent gegenüber 2019). Gut 58 Prozent der Verstorbenen waren zum Todeszeitpunkt bereits 80 Jahre oder älter, knapp 34 Prozent waren zwischen 60 und 79 Jahren alt. Das entspricht einem Anstieg um 1,2 bzw. 0,2 Prozent gegenüber 2019. In der Gruppe der unter 60-Jährigen nahm die Zahl der Personen, die zwischen der 12. und der 16. Kalenderwoche 2020 verstarben, gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Prozent ab.