• Reform nur durch Umverteilung der Finanzen schlichtweg unmöglich

    KGRP: Mit aktueller Struktur sind notwendige Gesundheitsleistungen von morgen nicht zu erbringen."
    13.Februar 2023
    Mainz. Die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz fordert nach einer Prüfung der zu erwartenden Auswirkungen eine weitgehende Überarbeitung der Vorschläge der Regierungskommission zur Krankenhausreform. „Wir stimmen mit der Regierungskommission zwar darin überein, dass in den aktuellen Versorgungsstrukturen die notwendigen Gesundheitsleistungen von morgen nicht zu erbringen sind“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der KGRP, Dr. Hartmut Münzel. Er plädiert jedoch für Veränderungsprozesse mit Augenmaß unter Berücksichtigung des realen Versorgungsbedarfs vor Ort. "Eine Reform nur durch Umverteilung der bestehenden Finanzmittel ist jedoch schlichtweg unmöglich."

    Mittelpunkt der Krankenhausplanung muss eine flächendeckende qualitativ hochwertige Patientenversorgung bleiben. „Die Länder müssen die letztverbindliche Planungskompetenz behalten, weil sie die Verhältnisse vor Ort kennen und die Versorgungsangebote am Bedarf ausrichten müssen und können“, betonte Münzel. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass das auch im Rahmen der anstehenden Reform gelingen kann, und die Träger gemeinsam mit dem Land gute Wege zur einer vernünftigen Krankenhausstruktur finden".

    Einigkeit mit dem Bundesgesundheitsminister bestehe in der Forderung nach einer Vorhaltefinanzierung im Krankenhausbereich. Der KGRP-Vorsitzende forderte zunächst eine Beseitigung der strukturellen Unterfinanzierung im Krankenhausbereich sowie die Einrichtung eines Strukturfonds, um die erforderlichen baulichen Umstrukturierungen auch bewältigen zu können. Kurz gesagt: Evolution statt Revolution. Und dies gemeinsam mit der Landesregierung und den Betroffenen vor Ort.

    Das Konzept der Deutschen Krankenhausgesellschaft ist in diesem Sinne als echte Alternative zu den Reformvorschlägen der Regierungskommission anzusehen. In diesem Konzept erfolgt im Gegensatz zur Regierungskommission keine ultimative Festlegung, welche Krankenhausstandorte fusioniert, in medizinisch-pflegerische Zentren umgewandelt oder ganz vom Markt genommen werden müssen. Mit diesem Konzept werden Perspektiven für eine auf den regionalen Versorgungsbedarf abgestimmte Krankenhausentwicklung geschaffen.