• Rudolf Henke tritt als Kandidat für das Präsidentenamt nicht wieder an

    Eine höchst erfolgreiche Ära in der nordrheinischen Ärzteschaft neigt sich dem Ende zu.
    02.März 2024
    Düsseldorf. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Das war heute mein letzter Lagebericht“, sagte Rudolf Henke mir gewohnt ruhiger Stimme: „Ich werde für dieses Amt nicht mehr antreten. Ich bin sehr sicher, dass der Marburger Bund einen guten Nachfolger finden wird. Ich bedanke mich bei Ihnen allen für Ihre besondere Unterstützung.“ Mit diesen Worten kündigte der seit November 2011 amtierende nordrheinische Kammerpräsident Rudolf Henke an, dass er bei der im Juni stattfindenden Kammerwahl nicht mehr als Kandidat für das Präsidentenamt in der Ärztekammer Nordrhein antreten wird.
    Vizepräsident Bernd Zimmer umarmte Kammerpräsident Rudolf Henke freundschaftlich nach seiner Ankündigung, nicht wieder für das Präsidentenamt anzutreten.
    Vizepräsident Bernd Zimmer umarmte Kammerpräsident Rudolf Henke freundschaftlich nach seiner Ankündigung, nicht wieder für das Präsidentenamt anzutreten.

    "Im Juni werde ich 70 Jahre alt. Ich persönlich habe ein sehr privilegiertes Leben führen können, wie wohl die meisten auch hier im Saal. Ich kann nicht irgendeinen Grund zur Unzufriedenheit finden. Mir persönlich geht es richtig gut, wenn nur diese Welt nicht wäre“, erklärte Rudolf Henke. Nach seiner beeindruckenden Rede zuvor gegen den erstarkenden Rechtsextremismus bekräftigte Rudolf Henke nochmals, dass er ein durch und durch politisch denkender Mensch ist: „Unsere Welt macht mir große Sorge. Ich bin noch nie so beklommen gewesen. Ich frage mich, ob unsere Generation der nachfolgenden Generation überhaupt ein Erbe mit Frieden, Freiheit und Wohlstand hinterlässt. Ich habe große Bedenken.“

    Rudolf Henke möchte mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. „Ich habe meine Frau zur Alleinerziehenden gemacht.“ Viel zu oft habe ihm aus beruflichen Gründen die ausreichende Zeit für seine vier Töchter und Enkelkinder gefehlt. „Es gibt im Präsidentenamt immer irgendetwas, was einen davon abhält.“

    Die Delegierten der Kammerversammlung, die hauptamtlichen Mitarbeiter der Ärztekammer Nordrhein und sonstigen Gäste erhoben sich und zollten ihm minutenlang Beifall.