• St. Joseph-Krankenhaus in Prüm stellt Insolvenzantrag

    Träger strebt dauerhafte Sanierungslösung an
    04.Dezember 2025
    Ein Jahr nach seinem 40-jährigen Standort-Jubiläum ist das Krankenhaus in Prüm mit gut 450 Beschäftigten in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Das St. Joseph-Krankenhaus hat nach eigener Ankündigung Ende November ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Die 150-Betten-Klinik im Eifelkreis Bitburg-Prüm versorgt rund 25.000 Einwohner in der Gemeinde Prüm. „Mit diesem Schritt stellen wir die Weichen, um unter dem Schutz der Insolvenzordnung eine dauerhafte und nachhaltige Sanierungslösung umsetzen zu können, die auch in Zukunft die Gesundheitsversorgung in der Region sicherstellt“, erklärt Geschäftsführer Michael Wilke.
    St. Joseph-Krankenhaus in Prüm hat einen Insolvenzantrag gestellt.
    St. Joseph-Krankenhaus in Prüm hat einen Insolvenzantrag gestellt.

    Die schon seit 1869 in Prüm existierende Klinik teilt das Schicksal aller kleinen Krankenhäuser in ländlichen Regionen. Das Krankenhaus, das 1984 an seinen heutigen Standort umzog, ist seit Jahren von einem Zuschuss des Trägers abhängig. Steigende Personal-, Energie- und Sachkosten seien die Ursache der finanziellen Probleme. 

    "Das Krankenhaus kann sich auf Dauer nicht mehr selber refinanzieren", erklärte der Insolvenzanwalt André Dobiey. Seit 2021 weisen die Jahresabschlüsse jedes Jahr einen Verlust von mehreren Hunderttausend Euro aus.

    Während die Bürgermeister aus Blankenheim, Dahlem, Hellenthal und Schleiden eine Verschlechterung der wohnortnahen medizinischen Grundversorgung fürchten, beginnt die Suche nach einem Investor. Träger der Klinik ist die katholische Josef-Gesellschaft gAG in Köln.

    Zwar ist von einer Schließung bisher nicht die Rede, aber schon heute sind die Anfahrtswege zu den Kliniken in Euskirchen und Mechernich für viele Bürger schon sehr weit, zumal das medizinische Angebot in Schleiden auch schon reduziert wurde.