• Worum geht es bei dieser Kammerwahl?

    Informationsbrief von Dr. med. Hans-Albert Gehle in fünf Sprachen übersetzt
    03.September 2019
    Köln/Dortmund (mhe). Seit Jahrzehnten stellen hierzulande Ärztinnen und Ärzte, die im Ausland ausgebildet wurden, in Krankenhäusern, MVZ oder Praxen die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung sicher. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2018 arbeiteten allein in Westfalen-Lippe 7.150 Ärztinnen und Ärzte (2017: 6.810) aus dem Ausland, 5.477 davon im stationären Bereich. Das ist ein Anteil von gut 16 Prozent aller Klinikärzte. Zur Aufrechterhaltung unserer hochwertigen Versorgung sind ausländische Ärztinnen und Ärzte schlicht unverzichtbar geworden. Doch die wenigsten Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland kennen aus ihrer Heimat eine Ärztekammer. Unser MB-Spitzenkandidat Hans-Albert Gehle erläutert die Aufgaben der ärztlichen Selbstverwaltung und wirbt für eine aktive Wahlbeteiligung. Wir haben seinen Brief in fünf Sprachen übersetzen lassen – in die arabische, russische, bulgarische, rumänische und griechische Sprache. Laden Sie die Texte einfach runter:

    Sehr geehrte Kollegin,
    sehr geehrter Kollege,

    in der Bundesrepublik Deutschland sind alle Ärztinnen und Ärzte Mitglieder einer der 17 regionalen Ärztekammern. Auf Länderebene stellen die Ärztekammern wertvolle berufliche Vertretungen für die Ärzteschaft dar. Diese haben per Gesetz die Aufgabe erhalten, für die Ärzteschaft alle professionellen und ethischen Aufgaben in eigener Verwaltung auszuführen. Wir haben seit über sieben Jahrzehnten das große Glück, unsere beruflichen Angelegenheiten selber einzuschätzen und Regeln zu können. Wir können das fachlich besser und sachgerechter als der Staat.

    Zu den vielfältigen Aufgaben der Ärztekammern gehören u.a. die Gewährleistung einer strukturierten und qualitätsgesicherten Weiterbildung, die Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen durch Fortbildungen, die sachkundige Beratung der Länder bei der Krankenhausplanung, die Sicherung einer verlässlichen Altersversorgung, die Konkretisierung ethischer Standards für Ärztinnen und Ärzte, die Schlichtung von Streitigkeiten und auch die Bürgerberatung.

    Unsere Ärztekammern sind sogenannte öffentlich-rechtliche Körperschaften, die regelmäßig alle fünf Jahre ihr Ärzteparlament neu wählen müssen. Nur so kann unsere Ärztekammer die beruflichen Belange gegenüber der Politik, dem Landesparlament, den Parteien, der Landesregierung und den Medien erfolgreich vertreten.

    Sie werden Anfang September in Ihrer Post Ihre Wahlunterlagen der Ärztekammer Westfalen-Lippe vorfinden. Wir bitten Sie, nehmen Sie sich kurz Zeit, nutzen Sie Ihr Wahlrecht – nicht zu wählen ist immer die schlechteste Entscheidung: Geben Sie als Krankenhausarzt der Liste „Marburger Bund – Krankenhaus und mehr“ Ihre Stimme. Sie wählen damit die neuen Delegierten der Kammerversammlung, unserem westfälisch-lippischen Ärzteparlament.

    Sie fragen sich, warum Sie überhaupt wählen sollen? Sie kennen persönlich kaum einen Kandidaten? Damit der Marburger Bund in nahezu jeder Klinik ein Gesicht erhält, haben über 800 Kolleginnen und Kollegen ihre Kandidatur erklärt, um ihren Marburger Bund zu unterstützen. Jetzt brauchen wir Ihre Stimme!

    Worum geht es? Sie finden auf Ihrem Stimmzettel zahlreiche Ärzte-Verbände und Ärzte-Initiativen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Interessensvertretungen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte. Mit Ihrem Votum für die Liste „Marburger Bund – Krankenhaus und mehr“ sorgen Sie dafür, dass die Interessen der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern, in Praxen, MVZ, Behörden und Ämtern sowie im ÖGD in den nächsten fünf Jahren im Ärzteparlament adäquat vertreten werden. Sie bestimmen mit Ihrer Wahlentscheidung den künftigen berufspolitischen Kurs der Ärztekammer.

    Der Marburger Bund ist die einzige originäre Vertretung der Interessen aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Realität ist: Über 71 Prozent aller berufstätigen Kammermitglieder sind angestellt oder beamtet, aber unsere Fraktion hat aktuell nur 47 der 121 Mandate. Das können Sie jetzt ändern: Schaffen Sie mit Ihrer Stimmabgabe faire Kräfteverhältnisse.

    Ihre Stimmen sind auch deshalb so wichtig, weil nur der Marburger Bund – etwa bei der Krankenhausplanung oder der Verbesserung der Weiterbildung – in der Ärztekammer Westfalen Lippe die Berücksichtigung Ihrer Interessen garantiert. Niedergelassene würden ganz andere Schwerpunkte setzen.

    Mit Ihrer Stimme für die Liste „Marburger Bund – Krankenhaus und mehr“ können Sie sicherstellen, dass die Mehrheit der angestellten Ärztinnen und Ärzten bis 2024 in der Ärztekammer angemessen repräsentiert wird. Stärken Sie mit Ihrer Stimme unsere gemeinsamen Interessen! Ärztekammer, das sind Sie! Jede einzelne Stimme zählt, auch Ihre! Ihr Stimmzettel muss spätestens am 9. Oktober 2019 in der Ärztekammer vorliegen.

    Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

    Mit kollegialen Grüßen

    Dr. med. Hans-Albert Gehle

    Spitzenkandidat des Marburger Bundes NRW/RLP