• Alltägliche Versorgung der Patienten in den Katastrophengebieten muss wieder gesichert werden

    Pressemitteilung
    Dr. Hans-Albert Gehle: Hotline für Betroffene in RLP / Spendenkonten
    20.Juli 2021
    Köln. Zehntausende Menschen in den vom Hochwasser betroffenen Regionen in NRW und RLP fehlt seit Tagen nicht nur Strom und Gas, sondern auch die gewohnte alltägliche medizinische Versorgung in der Nähe. Zahlreiche Arztpraxen und MVZ wurden in den Regionen überschwemmt, sind nicht mehr arbeitsfähig und manche Praxis oder MVZ wurde sogar komplett zerstört. Auch mehrere Kliniken sind schwer betroffen und wurden bereits evakuiert. „Zigtausenden Helfer der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, der Rettungsdienste, der Polizei und Bundeswehr sowie allen sonstigen Helfern gebührt für deren tatkräftigen Einsatz allerhöchster Dank“, sagt Dr. med. Hans-Albert Gehle.

    „Niemand hat aber bisher ein komplettes Bild von dem genauen Ausmaß der Zerstörungen der medizinischen Grundversorgung in beiden Bundesländern. Wir wissen derzeit von über 20 Arztpraxen alleine in RLP, die nicht mehr arbeitsfähig sind“, berichtet Dr. med. Hans-Albert Gehle, Vorsitzender des Marburger Bundes NRW/RLP.

    „Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz hat bereits eine Hotline für Betroffene eingerichtet, die rund um die Uhr erreichbar ist (06131/48 99 139) und an andere Praxen verweist. Da aber vielerorts das Telefonnetz zerstört ist, dürfte das nicht überall hilfreich sein. Die nicht von Hochwasser betroffenen Praxen werden zweifelsfrei die Patienten mitversorgen müssen“, erklärt Gehle. „Es wäre sinnvoll, wenn für chronisch Kranke und sonstige Patienten in den Dörfern und Stadtteilen provisorische „Not-Praxen“ sowie „Not-Apotheken“ als Anlaufstellen in der Nähe errichtet würden.“

    Zwischenzeitlich legte auch die KV Nordrhein eine erste Bilanz der Schäden vor. Nach aktuellem Stand sind in Nordrhein 80 Praxen nach dem Unwetter nicht mehr oder nur bedingt arbeitsfähig. Am schwersten betroffen sei die Region Aachen mit 30 Praxen - hier vor allem Stolberg und Eschweiler. Aber auch der Kreis Euskirchen (16 Praxen), der Rhein-Sieg-Kreis (13 Praxen), der Rheinisch-Bergische-Kreis (5 Praxen) und der Oberbergische Kreis (4 Praxen) haben stark unter den Wassermassen leiden müssen. In vielen Praxen gibt es weder fließendes Wasser noch Strom – außerdem wurden zum Teil das Inventar, medizinische Geräte, Medikamente, Impfstoffe und Akten zerstört bzw. unbrauchbar gemacht. Die KVNO hat einen internen Krisenstab eingerichtet.

    „Wir wissen auch von den erheblichen Zerstörungen in Krankenhäusern – etwa im St. Antonius-Hospital in Eschweiler und dem Klinikum Mutterhaus Ehrang in Trier. Benachbarte Kliniken haben dort die evakuierten Patienten übernommen und gewährleisten die weitere stationäre Patientenversorgung. „Aber auch hier muss nach dem Auspumpen, Aufräumen die Sanierung der zerstörten Räume und die Erneuerung der medizintechnischen Geräte höchste Priorität haben. Die Bevölkerung benötigt ein ambulantes und stationäres Versorgungssystem. Wir dürfen die Ärzte und Mitarbeiter nicht im Stich lassen.“

    Um die von der Hochwasser-Katastrophe betroffenen Menschen zu unterstützen, haben die Länder Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Spendenkonten eingerichtet:

    Spendenkonto für Nordrhein-Westfalen:

    Empfänger: NRW hilft
    IBAN: DE05 3702 0500 0005 0905 05
    Bank für Sozialwirtschaft

    Spendenkonto für Rheinland-Pfalz:
    Empfänger: Landeshauptkasse Mainz
    IBAN: DE78 5505 0120 0200 3006 06
    BIC: MALADE51MNZ
    Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“