• Ausgezeichnete Weiterbildung - der beste Garant für voll besetzte Arztstellen

    Pressemitteilung
    Marburger Bund NRW/RLP / Johannes Weseling Klinikum Minden
    29.Mai 2018
    Köln/Minden
    Als erstes ostwestfälisches Krankenhaus erhält das Johannes Weseling Klinikum Minden das Marburger Bund-Gütesiegel für „Gute Weiterbildung“. Ausgezeichnet wird die Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax- und Endokrine des universitären Maximalversorgers unter der Leitung des Chefarztes Prof. Dr. med. Berthold Gerdes. „Hinsichtlich der Weiterbildung junger Ärztinnen und Ärzte zum Facharzt zählt Ihre Klinikabteilung damit zu den besten Krankenhausabteilungen im gesamten Bundesgebiet“, würdigten anlässlich der Verleihung des MB-Gütesiegels Dr. Hans-Albert Gehle und Michael Krakau, die Vorsitzenden des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz das Johannes Weseling Klinikum Minden. „Das ist eine herausragende Leistung. Eine chirurgische Klinik konnte diese Auszeichnung bislang nicht erreichen“, ergänzt Dr. Thorsten Hornung, Mitglied des MB-Landesvorstands.

    Der über 31.000 Mitglieder vertretende Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte hat zum vierten Mal sein Gütesiegel „Gute Weiterbildung“ vergeben. „Sie dürfen auf diese Auszeichnung sehr stolz sein“, resümierten Hans-Albert Gehle und Michael Krakau, „denn aus unseren Umfragen und der alltäglichen Beratung unserer Mitglieder wissen wir nur zu gut, dass die ärztliche Weiterbildung zum Facharzt durch den hohen ökonomischen Druck in den Kliniken immer schwieriger geworden ist. In Minden werden jedoch in der Abteilung Chirurgie zwölf Assistenzärztinnen und -ärzte aus neun Nationen in einem ausgezeichneten Team für ihr weiteres Berufsleben bestens gerüstet“.

    „Wir freuen uns über diese Auszeichnung sehr“, erklärte Prof. Dr. med. Berthold Gerdes. „Aus- und Weiterbildung ist für uns ein wichtiges Thema und wir investieren gerne die Zeit in unsere neuen, jungen Kollegen, damit sie am Ende ihrer Weiterbildung als Fachärzte ihre Patienten eigenverantwortlich behandeln können.“

    Im Bewerbungsgespräch nimmt sich Prof. Dr. med. Berthold Gerdes viel Zeit, um zu prüfen, ob die Ziele des Bewerbers mit den Zielen der Klinik zu vereinbaren sind. „Das Bewerbungsgespräch ist ein Schlüsselmoment im Leben. Mit ist es ist ganz wichtig, auf den Bewerber einzugehen und zu fragen: was wollen Sie in zehn Jahren machen?“ An den Vorstellungsgesprächen nimmt auch ein Assistenzarzt teil, der seine persönlichen Eindrücke der Weiterbildung direkt vermittelt.

    Anfang des Jahres werden Fortbildungen festgelegt. Alle sechs Monate rotieren die Assistenzärzte. Der OP-Katalog ist erfahrungsgemäß in vier Jahren erfüllt, die geforderten Zahlen zu erreichen, sei kein Problem. Etwa ein Jahr vor dem Ende der Weiterbildung teilt der Chefarzt dem Assistenzarzt mit, ob er ihn für das Fach für geeignet hält oder nicht. Prof. Gerdes: „Die Kollegen müssen wissen, wo sie stehen und das rechtzeitig. Alles andere wäre nicht sozial.“

    Auf die Frage, was ausschlaggebend für die gute Bewertung war, antworteten die Assistenzärzte auch: Es sei erfreulich, dass das Arbeitsklima „angstfrei und entlang der Hierarchielinie auf Augenhöhe“ befinde. „Die Assistenzärzte können fachlich mit Oberärzten und dem Chefarzt argumentieren und ihre Meinung vertreten. Ein solch kollegiales Miteinander mit Oberärzten und einem Chefarzt ist gewiss nicht selbstverständlich, sondern viel-mehr allen handelnden Ärzten zu verdanken“, loben Gehle und Krakau. Die Einarbeitung erfolge gewissenhaft und gründlich. Eine positive Folge der MB-Auszeichnung sei nicht zu vergessen: „Der gute Ruf der Klinik als Weiterbildungsstätte führt dazu, dass viele Ärzte sich initiativ bewerben.“

    Auch der Ärztliche Direktor des Johannes Wesling Klinikums und Vorsitzende des MB-Bezirks Minden, Professor Dr. Wolf-Dieter Reinbold, freut sich über die Auszeichnung: „Studierende und junge Ärzte können bei uns am Universitätsklinikum sehr viel lernen. Wir kümmern uns individuell um jeden einzelnen; wir fördern und wir fordern. Bei uns ist jeder talentierte und motivierte Jungmediziner herzlich willkommen.“

    Zum MB-Gütesiegel „Gute Weiterbildung“:

    Die Vergabe des Gütesiegels „Gute Weiterbildung“ erfolgt nach einer Befragung aller jungen Ärzte einer Klinik in Hinblick darauf, wie zufrieden sie mit ihrer fünfjährigen Weiterbildung zum Facharzt sind. Der MB-Arbeitskreis „Junge Ärztinnen und Ärzte“ hat hierfür einen Fragenkatalog erarbeitet.

    Nach der Auswertung des Fragebogens und einem positiven Ergebnis mit mindestens 80 Prozent der maximal möglichen Punktzahlen erfolgt schließlich noch eine Visitation durch die Prüfkommission des Marburger Bundes. Die Abteilung Chirurgie in Minden erreichte fast 85 Prozent der maximal möglichen Punktzahlen. Das Siegel wird für drei Jahre verliehen, dann erfolgt eine Neubewertung. Bisher wurde das MB-Gütesiegel dem Kreiskrankenhaus Waldbröl, dem Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum und der St. Elisabeth Klinik Mayen verliehen.