• Gravierender Umbruch zu Lasten der Kölner Kliniken droht

    Pressemitteilung
    Neuorganisation der Notfallpraxen
    10.Juli 2018
    Köln
    Der Marburger Bund NRW/RLP lehnt die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) ab, die Zahl der ambulanten Notfallpraxen in Köln deutlich zu reduzieren. „Nicht dem einseitigen Abbau von ambulanten Notfallstrukturen gehört die Zukunft, sondern den gemeinsamen Notfallleitstellen und den integrierten Notfallzentren in Krankenhäusern. Die zukünftige ambulante und stationäre Versorgung soll an einem Tresen organisiert werden. Das ist der richtige Weg“, betont Michael Krakau, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz.

    Der Marburger Bund NRW/RLP lehnt die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) ab, die Zahl der ambulanten Notfallpraxen in Köln deutlich zu reduzieren. „Nicht dem einseitigen Abbau von ambulanten Notfallstrukturen gehört die Zukunft, sondern den gemeinsamen Notfallleitstellen und den integrierten Notfallzentren in Krankenhäusern. Die zukünftige ambulante und stationäre Versorgung soll an einem Tresen organisiert werden. Das ist der richtige Weg“, betont Michael Krakau, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz.

    „Ähnliche ambulante Abbaupläne der KVNO sind bereits vor drei Jahren an dem erheblichen Widerstand der Politik und der Ärztekammer Nordrhein gescheitert. Dieses lediglich neu aufgebrühte Konzept berücksichtigt in keiner Weise die zwischenzeitlich geltenden neuen Vorgaben und Vereinbarungen zur Neuorganisation der ärztlichen Notfallversorgung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) oder das Gutachten des Sachverständigenrates zur bedarfsgerechten Steuerung der Gesundheitsversorgung“, begründet der Kölner Klinikarzt Michael Krakau die Verbandshaltung. „Das KV-Konzept ist zudem nicht mit Krankenhäusern und den dort tätigen Klinikärzten im Vorfeld abgestimmt worden.“

    Die „Reformpläne“ der KVNO sehen vor, im gesamten Kölner Stadtgebiet die derzeitige Zahl an ambulanten Notfallpraxen von bisher zehn auf nur noch sechs zu reduzieren. In den sechs Praxen sollen niedergelassenen Ärzte nachts und am Wochenende alle Notfälle in der Millionenstadt Köln versorgen.

    Die KVNO begründet den Abbau der Notfallpraxen vor allem mit „Unwirtschaftlichkeit“ und „zu hohen Kosten durch zu viele Standorte.“ Sie spricht von „Jahreskosten von 1,75 Millionen Euro“, die „aus privatem Geld der Ärzte“ finanziert werden müssten.“

    „Die Zerschlagung bestehender ambulanter Strukturen im Kölner Stadtgebiet wird ausschließlich dazu führen, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte entlastet werden. Das ist ein falscher Weg. Notfallpatienten werden künftig gewiss nicht längere Wege zu den sechs verbliebenen Notfallpraxen in Köln akzeptieren, sondern vielmehr in die ohnehin schon mit Notfällen völlig überlasteten Krankenhäuser im Kölner Stadtgebiet ausweichen“, mahnt Michael Krakau.

    „Eigentlich ist doch eine integrierte Versorgung politisch gewollt. An Krankenhäusern sollen Kliniken und Niedergelassene gemeinsame, integrierte Notaufnahmen aufbauen und betreiben. Dort sollen die Patientenströme nach einer fachlichen Ersteinschätzung oder Einstufung entweder in Notfallpraxen oder in Kliniken zur passenden weiteren Versorgung gelenkt werden“, erklärt Michael Krakau. „Das auf eine einseitige Konzentration, auf Arbeitsentlastung und Kostensenkung ausgerichtete Reformvorhaben der KVNO trägt dem leider keine Rechnung und ist für uns deshalb schlicht nicht akzeptabel.“