• Marburger Bund ruft Bevölkerung zu besonnenem Verhalten auf

    Pressemitteilung
    Dr. med. Hans-Albert Gehle: Ganz Deutschland ist ein „Hot Spot“
    15.März 2022
    Köln. Angesichts täglich steigender Höchstzahlen an Corona-Neuinfektionen ruft der Marburger Bund NRW/RLP die Bevölkerung eindringlich auf, sich eigenverantwortlich weiterhin an die bekannten hygienischen Abstands- und Schutzmaßnahmen - insbesondere das Tragen von FFP2-Masken - zu halten und die persönlichen Kontakte freiwillig bestmöglich einzuschränken. „Die Pandemie ist noch längst nicht zu Ende. Wir haben mit die höchsten Fallzahlen in Europa. Und die täglichen Inzidenzzahlen sind nur begrenzt aussagekräftig, denn wir haben infolge beschränkter Testkapazitäten und überlasteter Gesundheitsämter gar keinen verlässlichen Überblick über das gesamte aktuelle Infektionsgeschehen“, betont Gehle, Vorsitzender des Marburger Bundes NRW/RLP.

    „Wir erleben dank der wirksamen Schutzimpfungen derzeit zwar deutlich weniger schwere oder lebensbedrohliche Covid-19-Krankheitsverläufe, aber immer mehr sogenannte milde Verläufe. Bei milderen Verläufe sind jedoch insbesondere an den ersten Infektionstagen erhebliche Krankheitssymptome zu beobachten“, warnt Hans-Albert Gehle, Corona auf die leichte Schulter zu nehmen. Betroffene fallen durch die eine Infektion meist bis zu 14 Tage aus.

    Auch Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben bereits ihre Corona-Beschränkungen gelockert, obwohl die Corona-Inzidenzen ständig weiter ansteigen: „Dadurch kann unsere Infrastruktur gefährdet werden. So waren etwa über 750 Mitarbeiter des Uniklinikums Köln unmittelbar nach Karneval an Corona erkrankt oder in Quarantäne. Hohe Infektionszahlen führen zu erheblichen Personalausfällen in Kliniken und Praxen. Das überlastet das verbleibende Personal, weil es die krankheitsbedingten Ausfälle kompensieren muss. Aber auch Behandlungen und Operationen müssen deshalb verschoben werden.

    „Selbst der Bundesgesundheitsminister bezeichnete die aktuelle Infektionslage heute als „sehr beängstigend“. Trotz steigender Inzidenzen will die Ampelregierung dennoch ab dem 20. März die Corona-Schutzmaßnahmen größtenteils aufheben. Die Länder sollen dann im Einzeln handeln.“

    „Überzeugendere einheitliche Regelungen wird es damit nicht mehr geben“, kritisiert Dr. med. Hans-Albert Gehle weiter. Im Vorfeld der nächsten Ministerpräsidenten Konferenz und der geplanten Lockerungen am Ende dieser Woche warnt Dr. med. Hans-Albert Gehle vor dem vorgesehenen bundesweiten Wegfall der meisten Corona-Regeln.

    Die aktuelle Diskussion um neue Hot Spot-Regelungen sei schwer verständlich und unsinnig: „Solange ganz Deutschland noch ein „Hot Spot“ ist, machen „Hot Spot“-Regelungen auf Länderebene bei regional steigenden Inzidenzen wenig Sinn. Hier will sich die Bunderegierung offenbar nur aus ihrer Verantwortung stehlen.

    Leider ist auch festzustellen, dass sich die Impfquote in den vergangenen Wochen kaum verbessert hat. Selbst der Totimpfstoff habe nicht die erhoffte Impfdynamik geschaffen. „Mit den verordneten Lockerungen wird den bisher zögerlichen Bürgern nun auch noch ein wichtiger Anreiz genommen, sich jetzt doch noch impfen zu lassen. Tatsache ist: Nur vollständig und geboosterte Geimpfte sind vor schweren oder lebensbedrohlichen Corona-Infektionen gut geschützt.“