• Drei weitere Klinikstandorte mit neuen Tarifverträgen

    Tarifarbeit
    18.Juni 2025
    Der MB Sachsen hat neue Tarifeinigungen in Radeburg, Wermsdorf und den Erzgebirgskliniken erzielt. Die wichtigsten Punkte der neuen Einigungen im Überblick:

    Klinikum Radeburg

    Der Marburger Bund Sachsen einigte sich am 9. Mai mit dem Arbeitgeber auf die Erhöhung der Tabellenentgelte rückwirkend zum 1. April 2025 und zum 1. Januar 2026 jeweils um drei Prozent. Analog steigt das Stundenentgelt im Bereitschaftsdienst. Für den Bereitschaftsdienst wurden die Bewertungsstufen jeweils um 5 Prozent angehoben. Ab 340 bzw. 390 Nachtstunden im Bereitschaftsdienst gibt es einen bzw. zwei zusätzliche Urlaubstage. Zudem erhalten alle ärztlichen Beschäftigten, die sowohl am 1. Juli 2024 als auch am 1. Januar 2025 im Haus tätig waren, im Juli 2025 eine Sonderzahlung von 700 Euro brutto. Der Arbeitgeber verpflichtet sich künftig explizit zur vollständigen Einhaltung der mit dem MB Sachsen abgeschlossenen Tarifverträge, insbesondere bei der Arbeitszeitregelung. Der Tarifvertrag ist
    zum 31. Dezember 2026 kündbar.
    Ein wesentlicher Erfolg war es zudem, im Rahmen der Verhandlungen die vollständige tarifgerechte Anwendung des bestehenden Tarifvertrags durchzusetzen. Hintergrund war eine bislang tarifwidrige Vergütungspraxis im Klinikum Radeburg gegenüber Ärztinnen und Ärzten mit Berufserlaubnis. Nach deutlicher Intervention des MB Sachsen sagte die Geschäftsführung verbindlich zu, diese Praxis zu beenden. Die betroffenen Ärztinnen und Ärzte werden nun gemäß Tarifvertrag vergütet.

    Erzgebirgskliniken

    Am 12. Mai wurde eine Tarifeinigung mit den Erzgebirgskliniken erzielt. Die Tabellenentgelte sowie die Stundenvergütung im Bereitschaftsdienst steigen in vier Stufen um insgesamt 9 Prozent. Für Teilzeitkräfte wurde die Anzahl der zu leistenden Dienste neu geregelt. Ab 2025 haben MB-Sachsen-Mitglieder Anspruch auf 31 Tage Erholungsurlaub. Nachtstunden gelten künftig im Zeitraum von 20 bis 6 Uhr. Darüber hinaus wurden u. a. die Anrechnung von Wegezeiten bei Abordnung sowie die
    Zusage der vollständigen Tarifanwendung vereinbart. Der Tarifvertrag ist zum 31. Dezember 2026 kündbar.


    Klinik Hubertusburg Wermsdorf

    Mit der Klinik Hubertusburg in Wermsdorf konnte der MB Sachsen am 13. Mai 2025 eine Einigung erzielen. Die Tabellenvergütung sowie die Entgelte für den Bereitschaftsdienst steigen in vier Stufen um 7,8 Prozent. Ärztinnen und Ärzte in Psychotherapie-Weiterbildung erhalten künftig einen jährlichen Zuschuss von 1.200
    Euro. Zusatzurlaub gibt es jetzt bereits ab 144 Nachtstunden im Bereitschaftsdienst. Für kurzfristige Dienstübernahmen wurde eine neue Vergütungsregelung eingeführt. Zudem wird für längere Anfahrtswege ab 35 km eine Mobilitätspauschale gezahlt. Die Belastung im Bereitschaftsdienst soll kurzfristig evaluiert werden.Der Tarifvertrag ist zum 31. März 2027 kündbar.

    Starke Beteiligung – starke Ergebnisse

    Die ärztliche Tarifvertragslandschaft in Sachsen ist maßgeblich von Haustarifverträgen geprägt. In 39 von 61 Kliniken mit Marburger-Bund-Tarifvertrag verhandeln örtliche Tarifkommissionen direkt mit den Arbeitgebern. Damit haben Ärztinnen und Ärzte die Chance, ihre Arbeitsbedingungen unmittelbar mitzugestalten.