• Ärztekammer Nordrhein

    22. Aug. 2017
    mhe. Im deutschen Gesundheitswesen stehen den Patienten über 300.000 mehrjährig akademisch qualifizierte und vorwiegend in Krankenhäusern über im Regelfall mindestens sechs Jahre hochspezialisierte Fachärztinnen und -ärzte zur Verfügung, die in ihrer ärztlichen Tätigkeit eine auf Leitlinien basierende wissenschaftliche und am Fortschritt orientierte medizinische Behandlung anbieten. Darüber hinaus gibt es aber auch einen zusehends beliebteren Markt der gut 47.000 Heilpraktiker, der nach Überzeugung eines 17-köpfigen wissenschaftlichen Gremiums aus Münster „überwiegend in einer unwissenschaftlichen Gedankenwelt verankert ist, die unangemessen und vor allem weitgehend unreguliert ausgebildet sind und meist unhaltbare Krankheitskonzepte anbieten. Diesen Irrsinn wollen wir nicht länger hinnehmen“, positioniert sich der „Münsteraner Kreis“ um Prof. Bettina Schöne-Seifert, Medizinethikerin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
    23. Mär. 2017
    mhe. Totgesagtes lebt länger: Im Vorfeld der Wahlen ist hierzulande das Thema Bürgerversicherung wieder auf die politische Agenda gerückt. „Die Einheitsversicherung soll zwar nicht mehr mit der Brechstange eingeführt werden, doch es mangelt keineswegs an politischer Fantasie, wie die Private Krankenversicherung auf mittlerer Sicht ausgetrocknet und das bewährte Zwei-Säulen-Modell in ein Einheitssystem überführt werden soll“, bilanzierte der nordrheinische Kammerpräsident Rudolf Henke zu Beginn der 7. Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein (AEKNO) am vorigen Wochenende.
    „Aus Sicht der Ärzteschaft kann ich dazu nur sagen: Unser deutsches Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt, und das hat auch etwas mit unserem dualen Krankenversicherungssystem zu tun. Eine Einheitsversicherung würde unweigerlich zu Qualitätsverlusten in der Versorgung führen, wäre die GKV doch alternativlos und ohne Korrektiv“, sagte Henke. Das Ärzteparlament folgte später dem Antrag des Kammervorstands und erteilte der Einheitsversicherung in einer Resolution eine klare Absage. Alle politischen Kräfte werden aufgefordert, am bewährten dualen System festzuhalten.
    15. Mär. 2017
    Im Vorfeld der nordrhein-westfälischen Landtagswahl am 14. Mai 2017 haben die Vorstände der Ärztekammern Westfalen-Lippe und Nordrhein gemeinsam „Wahlprüfsteine“ formuliert. Die NRW-Ärztekammern fordern von den Akteuren in der Landespolitik eine Ausrichtung des Gesundheitswesens an den Bedürfnissen der Patienten, nicht an ökonomischen und marktwirtschaftlichen Interessen. Patientenversorgung ist kein industrieller Fertigungsprozess, ärztliche Zuwendung ist nicht rationalisierbar.
    Wir fordern eine Kultur des Vertrauens, der Wertschätzung und Anerkennung für das, was Ärztinnen und Ärzte und die Angehörigen der anderen Gesundheitsfachberufe für und mit ihren Patienten leisten.
    Statt weiterer Bürokratie brauchen Patient und Arzt Freiheitsräume, in denen eine vertrauensvolle Patient-Arzt-Beziehung gedeihen kann. Freiberuflichkeit und ärztliche Selbstverwaltung garantieren die Patienten- und Gemeinwohlorientierung. Sie müssen deswegen konsequent gestärkt werden. Die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen stehen für den ärztlichen Sachverstand aus allen Sektoren des Gesundheitswesens. Sie sind immer dann einzubeziehen, wenn es um die Weiterentwicklung der Patientenversorgung in Nordrhein-Westfalen geht. Auf Basis dieser Grundsätze fordern die beiden Ärztekammern im Einzelnen:
    03. Jan. 2017
    mhe. Die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein hat in ihren jüngsten Sitzung den Bundesgesetzgeber aufgefordert, die Terminservicestellen zur Vermittlung von Facharztterminen an gesetzlich Krankenversicherte wieder abzuschaffen. Die geringe Inanspruchnahme verdeutliche, dass die Stellen verzichtbar seien.